Nachlese | Fachgespräch Denkmalschutz und Denkmalpflege im Hochgebirge

Vor imposanter alpiner Kulisse fand von 24. bis 26. Juni 2025 ein Fachgespräch zu Denkmalschutz und Denkmalpflege im Hochgebirge im Haus der Steinböcke und auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe statt. Initiiert vom Bundesdenkmalamt gemeinsam mit der Großglockner Hochalpenstraßen AG (GROHAG) sowie unterstützt vom Nationalpark Hohe Tauern Kärnten und dem Tourismusverband Heiligenblut am Großglockner bot die Veranstaltung ein hochkarätig besetztes Forum für Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland.
Anlass waren gleich zwei bedeutende Jubiläen: 90 Jahre Großglockner Hochalpenstraße sowie das 10-jährige Bestehen ihrer Unterschutzstellung als größtes Denkmal Österreichs. Drei Tage lang stand das kulturelle Erbe alpiner Regionen im Mittelpunkt – ein Novum in der Geschichte der österreichischen Denkmalpflege.
In zahlreichen Vorträgen und Diskussionsrunden wurden Chancen und Herausforderungen des Denkmalschutzes im hochalpinen Raum beleuchtet. Themen reichten von archäologischen Funden früher Alpenquerungen über die alpine Wirtschaftsgeschichte bis hin zur Nutzung des Hochgebirges als historischer Schauplatz. Besonders großes Interesse weckte der Vortrag von Dr. Thomas Mitterecker (ICOMOS Austria) über die Entstehungsgeschichte der Großglockner Hochalpenstraße – mit einem Blick darauf, wie ihr Bau beinahe gescheitert wäre.
Das Haus der Steinböcke bot mit dem Albert-Wirth-Saal einen idealen Rahmen für die Veranstaltung. Ein stimmungsvolles Finale folgte am 26. Juni im GROSSGLOCKNERKINO des Besucherzentrums auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe, bei strahlendem Kaiserwetter. Diese einmalige Atmosphäre unterstrich noch einmal die Bedeutung der Großglockner Hochalpenstraße als technisches Meisterwerk und lebendiges Kulturgut mitten im größten Schutzgebiet Mitteleuropas – dem Nationalpark Hohe Tauern.
Dr. Christoph Bazil, Präsident des Bundesdenkmalamtes, zog ein sehr positives Fazit: „Die Fachtagung hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig der nachhaltige Schutz alpiner Kulturdenkmale ist. Der Austausch auf hohem wissenschaftlichem Niveau stärkt das Bewusstsein für den Erhalt dieses einmaligen Erbes – hoch hinaus, im wahrsten Sinne des Wortes.“
Auch Dr. Johannes Hörl, Vorstand der GROHAG, zeigte sich zufrieden: „Seit 10 Jahren ist die Großglockner Hochalpenstraße größtes Baudenkmal der Republik. Dieser Schutzstatus wurde durch jahrelange intensive Abstimmungen vorbereitet. Mit dem gemeinsam entwickelten Pflegeplan nach Schweizer Vorbild haben wir Pionierarbeit geleistet. Die Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt funktioniert hervorragend, das hat auch diese Tagung wieder eindrucksvoll bestätigt.“
