Der Kachelofen von Schloss Hellbrunn

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Foto: Bundesdenkmalamt, Conny Cossa

Restaurierung eines Meisterwerkes europäischer Hafnerkunst

Der berühmte Kachelofen - auch als „Strobl-Ofen“ bekannt - zählt zu den Glanzstücken der historischen Ausstattung von Schloss Hellbrunn. Im Gegensatz zu anderen Kachelöfen, die ab- und an anderer Stelle wiederaufgebaut wurden, steht der er seit über 400 Jahren an derselben Stelle.

Der Prunkofen ist aus einer Vielzahl heterogener Kacheln zusammengesetzt und bildet doch ein konstruktiv und dekorativ einheitlich nach künstlerischen Gesichtspunkten gestaltetes Werk. Auf den Fayencekacheln sind Motive aus der Bibel, aus der antiken Mythologie und aus dem fürstlichen Leben dargestellt. In seiner Vielfalt ist der Ofen ein perfektes Spiegelbild der für Markus Sittikus in Hellbrunn erschaffenen bunten Welt. Die unbekleidete Venus und der trunkene Bacchus finden hier ebenso Platz wie Geschichten aus dem Leben Johannes des Täufers. Die Vermengung von weltlichen und religiösen Themen verbildlicht das Motto von Markus Sittikus, das im Festsaal von Schloss Hellbrunn an prominenter Stelle prangt: Numen vel dissita iungit – göttliche Macht verbindet selbst das Gegensätzliche

Doch die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen. Durch die in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt durchgeführte Restaurierung steht der Ofen nun wieder sicher und gibt den Besucher:innen spannende Einblicke in diese vielschichtige Welt des Markus Sittikus.

Weitere Informationen zum "Kachelofen von Schloss Hellbrunn" finden sich in Wiederhergestellt 85