Denkmal einer streitbaren Eisenstädter Bürgerin

Magdalenenkapelle in Eisenstadt während der Restaurierung
Foto: Bundesdenkmalamt, Martina Oberer-Kerth

Die Magdalenenkapelle in Eisenstadt

1764 stiftete die fromme Weißgerberwitwe Magdalena Frumwald zu Ehren ihrer Namenspatronin, der Heiligen Maria Magdalena, die Magdalenenkapelle und übernahm auch die Kosten für die reiche Ausstattung des Sakralbaus. Bekannt wurde Magdalena Frumwald vor allem durch ihre gerichtliche Auseinandersetzung im Zuge eines Nachbarschaftsstreits mit Josef Haydn.

Die Kapelle bildete das bauliche Zentrum des vor den Mauern der Stadt befindlichen kommunalen Friedhofs; 1785 sollte auch die Stifterin ihre letzte Ruhestätte in einer Gruft zu Füßen der Auferstehung Christi finden. Das umfangreiche Bildprogramm mit der Passion Christi und Szenen aus dem Marienleben nimmt Bezug auf die Nutzung als Friedhofskapelle. Die Qualität der Malerei lässt einen Künstler aus dem Umkreis der Fürsten Esterházy vermuten.

Seit 2018 wird das einst idyllisch in der Antonivorstadt an der Straße nach Preßburg gelegene Rokokojuwel generalsaniert. Mittels restauratorischer Befundung konnten das barocke Erscheinungsbild der Kapelle wiederhergestellt sowie die reiche malerische Ausstattung mit Quadraturmalerei und Bildmedaillons aus den 1770er Jahren freigelegt und restauriert werden.

Weitere Informationen zur Magdalenenkapelle in Eisenstadt finden sich in Wiederhergestellt 98