Wiederhergestellt 122
Das Händlerforum von Aguntum

Seit den 1930er Jahren werden in der römischen Stadt Aguntum (Gemeinde Dölsach, Osttirol) Baureste archäologisch erforscht und konserviert. Der 2013 unter Denkmalschutz gestellte archäologische Park wird dominiert von den beeindruckenden Resten der Stadtmauer mit ihren beiden Tortürmen, dem Atriumhaus und den großen Thermen. Bei der 2008/09 durchgeführten Konservierung des Macellums (Markthalle) und den daran anschließenden Räumen des Südtrakts des Händlerforums versah man die über Bodenniveau erhaltene originale Mauersubstanz lediglich mit einer Abdeckung aus zwei bis drei Steinlagen, ohne weitere Stabilisierungsmaßnahmen zu setzen. Nach wenigen Jahren zeigten sich massive Schäden am Mauerwerk und markierten das Scheitern des gut gemeinten Ansatzes. 2013/14 wurde deshalb bei allen konservierten Bauten im Park das Schadensbild erfasst und unterschiedliche Handlungsmuster für den restauratorischen Umgang mit den Mauerresten erarbeitet. Dieser Maßnahmenplan wurde durch ein umfassendes Begrünungskonzept für die konservierten Ruinen ergänzt. Der zwischen 2008 und 2024 erforschte Baukomplex des Händlerforums im historischen Zentrum Aguntums präsentiert sich heute als optisch ansprechendes Ensemble, das sich einer konsequenten Ruinenerzählung verschrieben hat.
- Herausgeber:
- Bundesdenkmalamt
- Abteilung:
- Abteilung für Archäologie
- Ausgabejahr:
- 2025
- Ausgabeort:
- Wien
- Format:
- Broschüre
- Seitenanzahl:
- 6