Wiederhergestellt 75
FAMILIENGRUFT LUDWIG WERNDL
Das Ehrengrab am Steyrer Taborfriedhof

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Foto: Bundesdenkmalamt, Irene Hofer

Der Steyrer Taborfriedhof, auf einer Anhöhe nordöstlich der Altstadt, hinter der ehemaligen Stadtbefestigung des „äußeren Steyrdorfs“ gelegen, stellt nicht nur einen Ort der Erinnerung an die Verstorbenen, sondern auch ein einzigartiges Kulturjuwel der Stadt Steyr dar. Der Renaissancefriedhof und die 1899 fertiggestellten Arkaden des 2. Friedhofs, wo sich auch die Familiengruft Ludwig Werndl befindet, zählen zu den beeindruckendsten Abschnitten.

Als im Jahr 1569 in Steyr die Pest wütete, beschloss der Stadtrat, einen neuen „Gottesacker“ anzulegen. Unter dem Einfluss der Reformation und aus hygienischen Gründen wurde der Friedhof weitab der Kirche außerhalb der Stadtmauern angelegt. Wahrscheinlich von den regen Handelsbeziehungen mit Italien beeinflusst, konnte 1584 der Renaissancefriedhof, nach italienischem Muster im Stile eines „Camposanto“, fertiggestellt werden. Den annähernd quadratischen Grundriss umgeben hohe Mauern mit umlaufenden Arkadengängen, wodurch ein geschlossener Hof gebildet wird. Das im Zuge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert ansteigende Bevölkerungswachstum brachte 1841 eine räumliche Erweiterung Richtung Osten mit sich. Zwischen 1891 und 1892 wurden die Grabstätte Josef Werndls, des Bruders von Ludwig Werndl, und Gründer der Österreichischen Waffenfabriksgesellschaft, sowie der Arkadengang mit insgesamt 18 Grüften als östlicher Abschluss dieses zweiten Hofs errichtet. In diesem Abschnitt befindet sich auch die Familiengruft Ludwig Werndl.

Herausgeber:
Bundesdenkmalamt
Abteilung:
Abteilung für Oberösterreich
Autor:
Gabriele Schnabl, Stefan Weber, Petra Weiss
Ausgabejahr:
2021
Ausgabeort:
Wien
Format:
Broschüre
Seitenanzahl:
7

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