Wiederhergestellt 83
DAS STADTTHEATER GREIN
Das älteste ständig bespielte Bürgertheater Österreichs

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Foto: Bundesdenkmalamt, Irene Hofer

„Übrigens werden auch Schauspiele zum Besten der Armen erlaubt“, so die Hofentschließung vom 15. Februar 1784 von Kaiser Joseph II. Hier liegt der Beginn des bürgerlichen Theaterspiels. 1790 gründeten Greiner Bürger mit dem Magistrat der Stadt im Getreidespeicher des aus dem 16. Jahrhundert
stammenden Rathauses die Spielstätte. Die Idee dahinter war, durch regelmäßige Aufführungen die Armenkasse der Stadt zu füllen, gerade das enorme Hochwasser von Juni 1786 gab Anlass zu verstärkter Wohltätigkeit.

Durch die Jahrhunderte gab es immer wieder Überlegungen, das Theater zu schließen und es sogar abzureißen, aber stets fanden sich Greiner Bürger:innen, die sich für das Theater einsetzten und den Erhalt sicherten. 1939 überlegte man, das Theater zu erweitern und mit dem gegenüberliegenden Hotel „Goldenes Kreuz“ zu verbinden; Albert Speer und die Reichskanzlei wurden in der Sache miteinbezogen.
Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ließ den Ausbau nicht mehr zu. Durch den erwähnten ständigen Einsatz engagierter Greiner:innen ist das Stadttheater Grein das älteste noch ständig bespielte Bürgertheater in Österreich.

Herausgeber:
Bundesdenkmalamt
Abteilung:
Abteilung für Oberösterreich
Autor:
Imma Walderdorff
Ausgabejahr:
2022
Ausgabeort:
Wien
Format:
Broschüre
Seitenanzahl:
7

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