Wiederhergestellt 87
EIN BRUNNEN AUS WEIDEN AM SEE, BURGENLAND
Zwei Holzkästen der späten Römischen Kaiserzeit

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Foto: AGA – Arbeitsgemeinschaft Geschichte & Archäologie OG

Viele ArchäologInnen haben Derartiges mit Sicherheit schon erlebt. Am letzten Tag eines großen Grabungsprojektes – Werkzeug und Container sind geputzt und warten auf den Abtransport – tritt bei der buchstäblich letzten „Verfärbung“ ein Brunnen zu Tage, dessen Dokumentation und Bergung wegen des unkalkulierbaren Aufwandes erst wieder eines neuen Motivationsschubs bedarf. Das in Weiden am See tätige Grabungsteam erhielt diesen am Abend des 13. Mai 2015 durch ein vom Bürgermeister der Gemeinde organisiertes Fest, bei dem die drei Jahre zuvor begonnenen „archäologischen Ersatzmaßnahmen“ auf der zu Bauland umgewidmeten Flur „Kirchenäcker III“ offiziell abgeschlossen werden sollten.

Im Hinblick auf die gleichsam in letzter Sekunde notwendig gewordene Bergung zweier gut erhaltener Holzkästen einer Brunnenstube der späten Römischen Kaiserzeit ging die Grabung dann tatsächlich erst einige Tage später zu Ende. Belohnung für den Aufwand: im Burgenland in dieser Qualität noch nie zum Vorschein gekommene, aus Eichenstämmen geschlagene Pfosten und Bretter und die einmalige Möglichkeit, diese über die Jahrringchronologie auf das Jahr genau zu datieren.

Herausgeber:
Bundesdenkmalamt
Abteilung:
Abteilung für Archäologie
Autor:
Franz Sauer, Murat Yasar
Ausgabejahr:
2022
Ausgabeort:
Wien
Format:
Broschüre
Seitenanzahl:
7

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