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Zwischen Alt und Anders. Umbaukultur für eine lebendige Zukunft

Gruppenfoto, Fachgespräch: Zwischen Alt und Anders, 24. und 25. November 2025, Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz

Zwischen Alt und Anders – Umbaukultur für eine lebendige Zukunft
Fachgespräch an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz

Wie wollen wir in Zukunft leben – und wo? Angesichts von Leerstand, steigenden Bodenpreisen und veränderten Lebensrealitäten gewinnt der Blick auf die Nutzung und Weiterentwicklung bestehender Ortskerne zunehmend an Bedeutung. Das Fachgespräch „Zwischen Alt und Anders – Umbaukultur für eine lebendige Zukunft“, das am 24. und 25. November 2025 in Linz stattfindet, widmet sich dem sensiblen Weiterbauen im historischen Bestand, der Rolle von Ortsbild- und Denkmalschutz sowie innovativen Strategien für nachhaltige Transformation.

Ortskerne als Träger von Identität und Kultur

Historisch gewachsene Ortszentren sind weit mehr als bloße Kulisse – sie sind identitätsstiftend, kulturell bedeutend und oft wirtschaftlich relevant. Kirchen, Bürgerhäuser und Marktplätze erzählen vom Leben vergangener Generationen und prägen bis heute unser soziales Miteinander. Der gesellschaftliche Wandel und wirtschaftlicher Druck machen auch vor diesen Strukturen nicht Halt: Immer häufiger stehen historische Gebäude leer, weil ihre ursprünglichen Funktionen nicht mehr den Bedürfnissen der Gegenwart entsprechen.

Umbaukultur als Zukunftschance

Zunehmende Leerstände prägen Stadt- und Ortsbilder und zeigen, wie verletzlich diese Zentren geworden sind. Nutzungswandel, demografische Verschiebungen und ökonomische Faktoren verdeutlichen, dass selbst lange gewachsene Strukturen unter Druck geraten. Gleichzeitig birgt gerade der behutsame Umbau und die Weiterentwicklung bestehender Gebäude enormes Potenzial – für leistbares Wohnen, nachhaltige Quartiersentwicklung und CO₂-Einsparung ebenso wie für den Erhalt kollektiver Erinnerungen.

Gemeinsam Verantwortung für das Bestehende übernehmen

Für Eigentümer:innen und Planer:innen stellen sich dabei oft komplexe Fragen. Die Denkmalpflege bietet als wissenschaftlich fundierte Disziplin innerhalb der Baukultur bewährte Methoden und wertvolle Ansätze für zukunftsfähige Lösungen. Fachleute aus Architektur, Denkmalpflege, Stadtplanung sowie Kunst- und Kulturwissenschaften diskutieren gemeinsam, wie historisch wertvolle Räume zeitgemäß weiterentwickelt werden können – als aktiver Beitrag zu einer lebenswerten, ressourcenschonenden und identitätsstiftenden Zukunft.

Zum Fachgespräch laden ein: Bundesdenkmalamt, Land Oberösterreich, Diözese Linz | Fachbereich Kunst und Kultur, Katholische Privat-Universität Linz, Kunstuniversität Linz, afo architekturforum oberösterreich

Weiterführende Informationen

Abstracts und CVs

Nina Mekacher

Lebenslauf

Nina Mekacher, geboren in der Schweiz, ist Archäologin und Historikerin und arbeitet an der Schnittstelle von Denkmalpflege, Baukultur und kultureller Teilhabe. Sie war maßgeblich an der Entwicklung der Leitsätze zur Denkmalpflege in der Schweiz, an der Ratifizierung der Faro-Konvention sowie an der Ausarbeitung des Davos Qualitätssystems für Baukultur beteiligt.

Heute leitet Nina Mekacher den Fachbereich Konservierung und Restaurierung sowie das Institut Materialität in Kunst und Kultur an der Hochschule der Künste Bern. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit Fragen der gesellschaftlichen Teilhabe, Resilienz und dem Umgang mit Kulturerbe.

Abstract

Baukultur und Partizipation. Neue Methoden zur ganzheitlichen Gestaltung von Lebensräumen

Nachhaltiges Bauen bedeutet heute vor allem Weiternutzung, Reparatur und Umbau – und damit eine intensive Auseinandersetzung mit dem Bestand. Das Forschungsprojekt „Baukultur gestalten: wertebasiert und partizipativ“ der Berner Fachhochschule untersucht, wie diese Transformationsprozesse gemeinsam mit den Menschen gestaltet werden können, die in den Quartieren und Dörfern leben.

Ausgehend von der in der Denkmalpflege verankerten wertebasierten Betrachtung überträgt das Projekt diesen Ansatz auf den gesamten Gebäudebestand und verbindet ihn mit partizipativen Methoden. Ziel ist es, Anwohnende und Nutzende als Expertinnen und Experten ihres Lebensumfelds einzubeziehen und ihnen Werkzeuge zur aktiven Mitgestaltung zu geben.

Zum Einsatz kommt dabei die aus der Designforschung stammende Methode der Cultural Probes. Diese liefert sinnliche, emotionale und relationale Einblicke in Alltagswelten, Wahrnehmungen und Zukunftsvorstellungen der Beteiligten. Auf dieser Basis entsteht ein erweitertes Verständnis von Baukultur, das nicht nur den physischen Raum, sondern auch Werte, Beziehungen und Erfahrungen umfasst – und damit neue Wege für eine gemeinschaftlich getragene, zukunftsfähige Baukultur aufzeigt.

Tim Rieniets

Lebenslauf

Tim Rieniets ist Professor für Stadt und Transformation an der Leibniz Universität Hannover. Er studierte Architektur in Braunschweig, Delft und Berlin und war anschließend für ASTOC Architects and Planners und für das Projektbüro Philipp Oswalt tätig. Von 2003 bis 2013 war er Assistent und Dozent an der ETH Zürich und hatte 2012 eine Gastprofessur an der TU München. Von 2013 bis 2018 war er Geschäftsführer der Landesinitiative StadtBauKultur NRW. In dieser Funktion initiierte er zahlreiche Studien, Fachveranstaltungen, Pilotprojekte und Kampagnen zu baukulturellen Themen. und lancierte er 2014 den Begriff „Umbaukultur“, der inzwischen zum Leitbegriff für die kulturelle und ökologische Transformation des Bausektors geworden ist.

In Forschung und Lehre befasst sich Tim Rieniets mit Themen der nachhaltigen Stadtentwicklung, insbesondere mit Aspekten der baulichen Anpassung und Umnutzung von Bestandsimmobilien sowie deren ökologischen und ästhetischen Folgen. Er engagiert sich auch ehrenamtlich für diese Themen, unter anderem als Beirat der Internationalen Bauausstellung Stuttgart (IBA ’27), als Mitglied der Arbeitsgruppe Städtebauliche Denkmalpflege, als Gründungsmitglied des Vereins Ruhrmoderne e. V. und als außerordentliches Mitglied des Bundes Deutscher Architekten (BDA). Als Mitglied im Hochschulnetzwerk „Gemeinsam für die Bauwende“ setzt er sich dafür ein, Aspekte der sozial-ökologischen Nachhaltigkeit in der universitären Architekturausbildung zu verankern.

Abstract

Umbaukultur: Plädoyer für eine Architektur, die nicht neu gebaut werden muss

Vor rund hundert Jahren trat die Moderne ihren Siegeszug an. Sie versprach, mit den Mitten von Rationalisierung und Industrialisierung die negativen Folgen der Verstädterung zu lösen (Wohnungsnot, Epidemien, Dysfunktionalität).

Aber dieses Versprechen konnte nur unter der Bedingung eingelöst werden, indem historische Baubestände in großem Umfang zerstört wurden. Das Neue war von nun an das Maß der Dinge, sowohl in der Herstellung als auch im Aussehen der Architektur.

Doch angesichts von Umwelt- und Klimakrise stellt sich die Frage, ob das Versprechen der Moderne noch Gültigkeit hat. In seinem Vortrag begibt sich Tim Rieniets auf die Suche nach einer anderen Architektur – einer Architektur, welche die Probleme unserer Zeit nicht mit neuen Gebäuden beantworten will, sondern mit dem Umbau von vorhandenen.

Hans Hoorn

Lebenslauf

Hans Hoorn, geboren in Den Haag, ist ein niederländischer Experte für Stadtentwicklung, Architekturqualität und Denkmalpflege. Er studierte Soziale Wissenschaften an der Universität Utrecht mit Fokus auf Bauen und Wohnen sowie Forschungstechnik und schloss 1970 mit der Doktorprüfung ab; zahlreiche postgraduale Studien in Organisationsmanagement, Städtebau und Architektur ergänzten seine Ausbildung. Hoorn leitete von 1970 bis 1984 die Abteilung Forschung & Statistik der Stadt Maastricht, anschließend die Abteilung Politik- und Managementunterstützung, bevor er 1986–2005 stellvertretender Direktor des Stadtentwicklungsamtes wurde. Parallel war er bis 2001 Vorsitzender der Stadtgestaltungs- und Denkmalkommission.

Von 1975 bis 2005 lehrte er an der Akademie für Baukunst Maastricht. 2005–2018 leitete er verschiedene Stadtgestaltungs- und Denkmalkommissionen in den Niederlanden. International war er durch Vorträge, Beratungen und Jurytätigkeiten tätig. Zudem engagierte er sich in Stiftungen, Baugenossenschaften und Stadtführungen. Hoorn ist Ehrenmitglied des Deutschen Werkbunds und der Architektenkammer Kassel.

Abstract

Lebenswerte Denkmalpflege als Motor für eine attraktive Stadt: Maastricht (NL) als Beispiel

Maastricht ist die älteste Stadt der Niederlande (über 2000 Jahre alt). Sie ist im Vergleich zu Linz relativ klein: Maastricht zählt rund 125.000 Einwohner, Linz etwa 240.000. Das Stadtbild von Maastricht wird von zahlreichen wertvollen historischen Strukturen und rund 5.000 Denkmälern geprägt.

In meinem Vortrag möchte ich erläutern, wie es uns gelungen ist, diese baukulturellen Werte konsequent in die Stadtentwicklungspolitik zu integrieren. Anhand zahlreicher Beispiele zeige ich, welche Instrumente und Strategien wir entwickelt haben und welche Empfehlungen sich daraus für andere Städte ableiten lassen.

Thomas Ferk

Lebenslauf

Thomas Ferk, geboren in Oberösterreich, studierte Architektur an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck mit Schwerpunkt Baugeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege. Anschließend war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im D-A-CH-Projekt „Konstruktionswissen der frühen Moderne – Suchov‘s Strategien des sparsamen Eisenbaus“ am Archiv für Baukunst Innsbruck.

Seit September 2017 ist Thomas Ferk im Landesdienst Oberösterreich tätig, zunächst als bautechnischer Sachverständiger am Bezirksbauamt Wels und später auch als gewerbetechnischer Sachverständiger an der Bezirkshauptmannschaft Kirchdorf an der Krems. Zu Beginn 2022 wechselte er in die Abteilung Raumordnung, wo er als Gebietsleiter für die örtliche Raumordnung im Bezirk Rohrbach sowie als Kommissionsvorsitzender des Oö. Ortsbildbeirats landesweit Verantwortung übernahm.

Mit dem Bekenntnis des Landes zu den Baukulturellen Leitlinien wurde Thomas Ferk zum Hauptverantwortlichen für den Themenbereich Baukultur im Landesdienst Oberösterreich bestellt.

Elias Molitschnig

Lebenslauf

Elias Molitschnig (Wien) ist Architekt und Leiter der Abteilung für Architektur, Baukultur, Denkmalschutz und UNESCO-Welterbe im Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport. Geboren 1981 in Klagenfurt, studierte er Architektur an der FH Kärnten und sammelte Berufserfahrung unter anderem bei Atelier 5 in Bern und Dietrich Untertrifaller Architekten in Bregenz. Vor seiner Tätigkeit im Ministerium leitete er in der Kärntner Landesregierung den Bereich Baukultur, kommunales Bauen und Raumplanung und war an der Entwicklung der baukulturellen Leitlinien Kärntens federführend beteiligt. Neben seiner Verwaltungstätigkeit lehrt er an der FH Kärnten, der TU Graz und der TU Wien und engagiert sich für eine partizipative und nachhaltige Baukultur.

Martin Neumann

Lebenslauf

Martin Neumann ist Stadtentwicklungsdirektor des Geschäftsbereiches Planung, Technik und Umwelt der Stadt Linz. Der international erfahrene gebürtige Münchner ist Experte in der Stadtplanung, in der Wissenschaft und auch in den Bereichen Smart Cities und klimaneutrale Stadtentwicklung.

Gabriele Schnabl

Lebenslauf

Gabriele Schnabl (*1975) ist Architektin mit Schwerpunkt Denkmalpflege und leitet seit 2016 die Fachabteilung Altstadterhaltung, Denkmalpflege und Stadterneuerung der Stadt Steyr. Sie studierte Architektur an der Technischen Universität Graz und verfasste ihre Diplomarbeit am Institut für Baukunst zum Themenfeld der Revitalisierung historischer Stadtquartiere. 2004 legte sie die Ziviltechnikerprüfung ab.

Von 2001 bis 2013 war Schnabl in mehreren Architekturbüros in Steyr und Linz tätig. Parallel dazu übernahm sie zwischen 2006 und 2012 Lehrtätigkeiten am Wifi Linz im Bereich Bauphysik und energieoptimierte Planung sowie von 2014 bis 2016 an der HTL für Bau und Design Linz. Seit 2017 lehrt sie zudem am FH Campus Wien im Studiengang Bauen und Planen im Bestand.

Ihre Arbeitsschwerpunkte umfassen Planungen und Restaurierungsbegleitungen, Gutachten und Beurteilungen schützenswerter Bausubstanz, historische Grundlagenforschung sowie Publikationen. Darüber hinaus war sie maßgeblich am Prozess zur Nominierung der Österreichischen Eisenstraße als UNESCO-Welterbe beteiligt.

Andreas Kipar

Abstract

Landschaft als Fundament zukunftsfähiger Siedlungsentwicklung

Wie bleibt Landschaft im gesellschaftlichen Diskurs relevant – und wie kann sie regionale Entwicklung nachhaltig prägen? Anhand internationaler Beispiele aus Südtirol und dem Tessin zeigt LAND, wie Naturkapital zu einem strategischen Instrument gegen Leerstand, Klimawandelfolgen und tourismusbedingte Belastungen werden kann. Entscheidend sind dabei das Bewusstsein für unterschiedliche Maßstabsebenen, ein aktiver Dialog zwischen Akteur:innen sowie konkrete, Natur-positive Planungsansätze. Zukunft entsteht selten durch radikale Brüche, sondern durch präzise, richtungsweisende Impulse: kleine Veränderungen, die neue Perspektiven öffnen. Kulturlandschaften bleiben lebendig, wenn sie in einem landschaftlichen „Passepartout“ verankert werden – in Bildern, die sich sanft verstetigen, Orientierung geben und zu generationenprägenden Projekten werden. Planen für ein qualitätsvolles Leben von morgen beginnt direkt vor unserer Haustür.

Helena Weber

Lebenslauf

Helena Weber studierte Architektur an der Technischen Universität Graz und an der University of Oulu sowie Konzertfach Violine an der Kunstuniversität Graz. Nach Stationen in renommierten Architekturbüros in Berlin, Graz und Málaga gründete sie 2011 ihr eigenes Büro in Dornbirn. Gemeinsam mit Architekt Philipp Berktold etablierte sie 2021 das Büro Berktold Weber Architekten mit Sitz in Dornbirn.

Neben ihrer praktischen Tätigkeit engagiert sich Helena Weber aktiv in der architektonischen Fachwelt. Sie war Vizepräsidentin der Zentralvereinigung der Architekt:innen Österreichs, Landesverband Vorarlberg, und Vorstandsmitglied im Vorarlberger Architektur Institut. Darüber hinaus ist sie Mitglied verschiedener Gestaltungsbeiräte sowie als Preisrichterin und Vortragende im In- und Ausland tätig.

Abstract

Orte weiterdenken. Von der Raumidee zur Architektur

Am Beispiel von Rankweil und Hohenems werden im Vortrag unterschiedliche ortsbauliche Transformationsprozesse vorgestellt, die Raumidee und Architektur verbinden.

In Rankweil steht die Entwicklung eines zukunftsfähigen, lebendigen Ortskerns im Mittelpunkt. Ziel ist eine hohe Aufenthaltsqualität, nachhaltige Mobilität und eine qualitätsvolle architektonische Identität. Unter breiter Einbindung von Bürger:innen, Eigentümer:innen, Politik, Verwaltung und Fachplaner:innen wurde gemeinsam mit Wolfgang Ritsch eine strategische Gesamtplanung erarbeitet. Daraus wurden Empfehlungen abgeleitet, um künftige Entwicklungen gezielt zu steuern und Nutzungspotenziale optimal zu entfalten.

Hohenems sah sich trotz Bevölkerungswachstums mit Herausforderungen wie geringer Zentrumsdichte, Leerständen und einer kleinteiligen, mittelalterlich geprägten Struktur konfrontiert. Der Vortrag skizziert die städtebaulichen Strategien zur Revitalisierung des Stadtraums und kontextualisiert den Neubau des Rathauses von Berktold Weber Architekten als identitätsstiftenden Baustein nachhaltiger Stadtentwicklung.

Das Rathaus bildet den Auftakt in das Rathausquartier: Der offene, vielschichtige Holzbau vereint bisher verteilte Verwaltungsabteilungen und verbindet durch ressourcenschonende Planung nach Cradle-to-Cradle-Prinzipien Architektur mit Nachhaltigkeitsaspekten. Die unbehandelte Fichtenfassade schafft fließende Übergänge und verankert das Gebäude durch eingekerbte Schriftzüge im kulturellen Kontext.

Thomas Rockenschaub

Lebenslauf

Thomas Rockenschaub, geboren und aufgewachsen in der Mühlviertler Gemeinde Gutau, absolvierte nach der Matura am BRG Freistadt das Diplomstudium Raumplanung und Raumordnung an der Technischen Universität Wien. Nach erfolgter Rückkehr nach Oberösterreich sammelte er erste Berufserfahrungen in ZT-Planungsbüros für Kulturtechnik und Wasserwirtschaft bzw. Örtlicher Raumordnung bevor er im Jahr 2008 in den Landesdienst in der Direktion für Landesplanung, wirtschaftliche und ländliche Entwicklung eintrat. In der Abteilung Raumordnung arbeitete er sowohl im Bereich der Überörtlichen Raumordnung als auch in der Örtlichen Raumordnung und brachte seine Fachkenntnisse zwischenzeitig auch als Referent von LH-Stv. Dr. Strugl bzw. LR KommR Achleitner in die Raumordnungspolitik in Oberösterreich ein.

Seit dem Jahr 2022 leitete Rockenschaub die Gruppe Örtliche Raumordnung, Dorf- und Stadtentwicklung, die seither ihre Arbeitsschwerpunkte auch um die „Koordination der Baukultur in der Landesverwaltung“ und „Koordination der Leerstands- und Brachflächenrevitalisierung in Orts- und Stadtkernen“ erweiterte. Mit Mai 2025 wurde DI Rockenschaub zum neuen Leiter der Abteilung Raumordnung bestellt.

Katja Fischer

Lebenslauf

Katja Fischer ist Architektin und außerordentliches Mitglied des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA), ist seit 2024 geschäftsführende Vorständin der Stiftung Baukultur Thüringen. Nach dem Architekturstudium an der Bauhaus-Universität Weimar war sie als selbständige Architektin sowie in Forschung und Lehre tätig – unter anderem an der Bauhaus-Universität Weimar, als Gastprofessorin an der Universität Kassel und an der Virginia Tech (USA).

Von 2012 bis 2023 arbeitete sie als Programm- und Projektleiterin der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen), kuratierte die IBA Zwischenpräsentation 2019 und verantwortete die Aktivierung und den minimalinvasiven Ausbau des Industriedenkmals Eiermannbau in Apolda.

Katja Fischer engagiert sich in Jury- und Fachgremien, unter anderem im Expertenkreis Zukunft Bau des Bundes. Im Jahr 2026 ist sie Juryvorsitzende des 5. Baukulturgemeinde-Preises in Österreich.

Abstract

Aufbuch ins Bestehende: Das Reallabor StadtLand Thüringen

Die Internationale Bauausstellung (IBA) Thüringen hat von 2012 bis 2023 das Bundesland Thüringen als Labor für eine zukunftsorientierte Entwicklung verstanden. Unter dem Leitmotiv „Stadt Land“ wurden dabei neue Formen des Planens, Bauens und der Kooperation erprobt. Statt auf spektakuläre Neubauten setzte die IBA Thüringen auf die vorhandenen Ressourcen und das Bestehende, auf den Erhalt und das Weiterbauen von Bestand, auf Umnutzungen und regionale Wertschöpfung. Teilhabe und Komplizenschaften spielten dabei eine zentrale Rolle. „Die Ressource von Thüringen ist Thüringen“ war das zentrale Selbstverständnis des IBA-Prozesses.

Anhand ausgewählter Projekte – von der Umnutzung von Kirchen in Kooperation mit der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland über Projekte im Landschaftsraum Schwarzatal bis hin zur Aneignung des leerstehenden Eiermannbaus in Apolda als Neuinterpretation einer Fabrik – zeigt der Vortrag, wie der IBA-Prozess bestehende Orte aktiviert hat und dafür neue, auch wilde Allianzen aufgebaut wurden.

Mit Initiativen wie den LeerGut-Agent:innen und dem Sondervermögen StadtLand Thüringen entstanden zudem dauerhafte Strukturen, die das Erbe der IBA fortführen und regionale Transformationsprozesse in Thüringen verstetigen. Der Vortrag beleuchtet die IBA Thüringen als Motor für Innovationen und Selbstwirksamkeit im ländlichen Kontext – und als Impulsgeberin für eine Kultur des Ermöglichens, die aus dem Vorhandenen heraus Zukunft schafft.

Judith Sandmeier

Lebenslauf

Judith Sandmeier ist seit 2016 wissenschaftliche Referentin für städtebauliche Denkmalpflege am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Nach ihrer Tätigkeit als stellvertretende Referatsleiterin im Bereich Bürgerbeteiligung, Städtebauliches Erbe und Weltkulturerbe leitet sie seit 2022 das Referat „Bürger Denkmal Gesellschaft“. Der Schwerpunkt ihres Teams liegt auf prozess- und akteursbezogener Projektarbeit zur Erhaltung und Weiterentwicklung der baulichen und städtebaulichen Umwelt. Gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Initiativen sowie Akteur:innen aus Kunst und Kultur entwickelt sie neue Formen der Aneignung und Wertschätzung des materiellen Erbes. Sie initiiert und begleitet Instandsetzungsprojekte, die soziokulturelle Aspekte von Baukultur sowie das Potenzial ressourcenschonender Reparatur sichtbar machen.

Seit 2021 baut sie den Fachbereich „TaskForce Denkmalpflege“ auf, in dem Strategien zur Bewertung, Inwertsetzung und Weiternutzung gefährdeten baukulturellen Erbes entstehen. Parallel lehrt sie seit 2017 an der Hochschule Augsburg und der Universität Bamberg; 2022 und 2023 vertrat sie Professuren im Bereich Architektur und EnergieEffizienzDesign. Ihr aktueller Forschungsschwerpunkt gilt der Rolle von Raumwahrnehmung und Raumaktivierung für die Wertschätzung der gebauten Umwelt.

Corinna Tell

Lebenslauf

Corinna Tell,geboren in Berlin, ist seit 2023 im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) tätig, wo sie sich auf Wissensmanagement, Prozessoptimierung und die Projektleitung baufachlicher IT-Projekte spezialisiert.

Sie verfügt über langjährige Erfahrung in der Denkmalpflege und im Kulturbereich. Ihre berufliche Laufbahn führte sie durch verschiedene Berliner Untere Denkmalschutzbehörden, in denen sie zuletzt als Fachbereichsleiterin tätig war, bevor sie zum Landesdenkmalamt Hamburg wechselte. Von dort wurde sie in den Jahren 2020 bis 2023 als Referentin in das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz berufen.

Neben ihrer Tätigkeit im öffentlichen Dienst engagiert sich Corinna Tell seit 2024 als Mitbegründerin der Anti-Abriss-Allianz, einer Initiative zum Erhalt der Baukultur und gegen Abbruchvorhaben.

Darüber hinaus ist sie als Autorin aktiv und veröffentlicht regelmäßig Beiträge für die Rote Liste des Verbandes für Kunstgeschichte sowie weitere Publikationen zu denkmalpflegerischen Themen. Ergänzend konzipierte und realisierte sie Ausstellungen und Bildungsprojekte für die Berliner Regionalmuseen.

Abstract

Die Innenstadt ist angerichtet! 

Der Vortrag beleuchtet die Rolle der Denkmalpflege für eine zukunftsfähige Umbaukultur. Ausgehend vom Europäischen Denkmalschutzjahr 1975 wird das enorme Potenzial von Bestandspflege und Transformation in der Denkmalpflege aufgezeigt.

Die Denkmalpflege stellt Methoden, wie formelle Schutzverfahren und informelle Strategien bereit, um die Qualitäten erhaltenswerter Bausubstanz zu erfassen und zu sichern. Dabei reflektiert sie ihren Referenzrahmen ständig und passt ihn aktuellen Entwicklungen an. Denkmale als Einzelfälle sind oftmals „Übungsplatz“ für neue, innovative Restaurierungsverfahren und Materialentwicklungen und könnten Impulsgeber für die Breitenanwendung sein.

Denkmalpflege vereint baufachliche Kompetenz und kulturelles Wissen und ist eine solide Grundlage für eine breitere Reparaturkultur. Als Teil der Baukultur trägt sie maßgeblich zur Nachhaltigkeit im Bauwesen bei. Sie erfordert interdisziplinäre Zusammenarbeit, fundierte Kenntnisse über traditionelle Materialien und Techniken sowie die Konsensfähigkeit aller Akteure, um unser baukulturelles Erbe als Ressource für die Zukunft zu nutzen.

Günther Trimmel und Isabella Wall

Lebensläufe

Günther Trimmel, geboren in Breitenfurt bei Wien, ist Geschäftsführer der Trimmel Wall Architekten ZT GmbH mit Sitz in Wien. Seit 1996 ist er als Architekt mit aufrechter Befugnis tätig und prägt mit zahlreichen Projekten im Bereich der innovativen Sanierung, des geförderten Wohnbaus, der Dachgeschoßausbauten und kommunalen Bauvorhaben die Wiener Baukultur.

Nach Abschluss seines Architekturstudiums an der Technischen Universität Wien war Günther Trimmel zunächst im Büro von Dombaumeister Arch. Prof. DI Kurt Stögerer tätig und arbeitete am Kirchenbau St. Bonifaz in Breitenfurt mit. 1991 trat er in das Architekturbüro Kronreif & Partner Ziviltechniker GmbH ein, wo er ab 1996 Partner und ab 2012 Geschäftsführer der Nachfolgefirma Kronreif_Trimmel & Partner ZT GmbH war. 2017 gründete er gemeinsam mit Architektin DI Isabella Wall die Trimmel Wall Architekten ZT GmbH.

Sein architektonisches Werk wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Wiener Stadterneuerungspreis, dem „Schorsch“-Preis der MA19, dem Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit, dem Ethouse Award sowie dem Fiabci Prix d’Excellence. Besondere Anerkennung erhielt die „Innovative Sanierung“ Mariahilferstraße 182 (Klimaaktiv Gold, Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit 2019).

Günther Trimmels Arbeit zeichnet sich durch hohe baukulturelle Sensibilität, nachhaltige Planung und präzise Eingriffe im Bestand aus. Seine Projekte verbinden funktionale Klarheit mit technischer Innovation und sozialer Verantwortung.

Isabella Wall, geboren in Klosterneuburg, ist seit 2017 als Architektin mit aufrechter Befugnis und Gesellschafterin der Trimmel Wall Architekten ZT GmbH tätig. Ihr Tätigkeitsschwerpunkt umfasst geförderte Wohnbau-Sanierungen, Dachgeschoßausbauten, Sozial- und Kommunalbauten, Projekte im Denkmalschutz sowie privaten Wohnbau und städtebauliche Aufgaben. Ihre Arbeit reicht von der frühen Entwurfsphase über Projektmanagement bis zur örtlichen Bauaufsicht.

Vor der Bürogründung war Isabella Wall in mehreren österreichischen Architekturbüros tätig. 2016 arbeitete sie bei Kronreif_Trimmel & Partner ZT GmbH als Architektin mit Schwerpunkt auf gefördertem Wohnbau, Sozial- und Industriebauten sowie Wettbewerben. Weitere Stationen führten sie zum Planungsbüro Kosaplan & Partner (2013) als Hochbautechnikerin sowie zum Architekturbüro DI Franz Grossruck, wo sie von 2003 bis 2009 als Technische Zeichnerin und Projektleiterin tätig war. Erste Berufserfahrungen sammelte sie 1998 während eines mehrmonatigen Praktikums bei Immofinanz im Bereich Vorsorgewohnungen.

Neben ihrer architektonischen Praxis führte Isabella Wall von 2011 bis 2012 ein eigenes Ingenieurbüro für Innenarchitektur.

Isabella Wall studierte Architektur an der Technischen Universität Wien (1994–2010) und schloss ihr Studium mit der Diplomarbeit zum Thema „Schottentor“ ab.

Abstract

Augustinerkloster und Kirche Korneuburg: „Zwischen Bewahrung und Erneuerung – Transformation zu einem multifunktionalen Zentrum“

Das denkmalgeschützte Augustinerkloster mit Klosterkirche in Korneuburg wird saniert, revitalisiert und durch einen Neubau in der Baulücke zwischen Kirche und Laaerstraße 3 ergänzt. Ziel ist die Transformation zu einem multifunktionalen Zentrum mit Veranstaltungsflächen, Gastronomie, Stadtbibliothek, Gewerbe und Wohnen. Die profanierte Kirche wird künftig bis zu 250 Besucher fassen, mit zentralem Büro in der Sakristei. Das Kloster beherbergt Nebenräume für Veranstaltungen, ein Restaurant mit überdachtem Innenhof sowie zwei Lokale straßenseitig, während Kreuzgang und Erdgeschoss halböffentlich zugänglich bleiben.

Obergeschosse und Dachböden werden für Wohnungen, Gewerbe und eine Arztpraxis genutzt. Der Neubau ergänzt die Nutzung mit Stadtbibliothek, Café, Büroflächen und Wohnungen und öffnet sich mit raumhohen Fenstern zum Park.

Die Baugeschichte reicht vom mittelalterlichen Kloster (1338) über barocke Neubauten (1727–1773) bis zu vielfältigen Umnutzungen im 19. und 20. Jahrhundert. Archäologische Befunde wie Brunnen, mittelalterliche Fundamente und eine Sonnenuhr dokumentieren die historische Substanz. Das Projekt „Augusteum“ vereint Denkmalschutz, historische Substanz und neue Nutzung, schafft barrierefreie Erschließung und integriert den Neubau funktional und gestalterisch in den historischen Stadtraum.

Astrid Huber und Hanna Liebich

Lebensläufe

Astrid Huber leitet die Abteilung Informations- und Weiterbildungszentrum Baudenkmalpflege im Bundesdenkmalamt.

Sie studierte Kunstgeschichte an der Universität Wien und war von 1993 bis 2003 freiberuflich als Restauratorin für Architekturoberflächen, Wandmalerei und Stuck tätig. Ihre fachliche Weiterbildung erfolgte unter anderem durch die Teilnahme an ICCROM-Kursen zur historischen Architekturoberfläche. Seit 2003 ist sie Leiterin des Informations- und Weiterbildungszentrums Baudenkmalpflege des Bundesdenkmalamtes. Seit 2009 lehrt sie als Universitätslektorin an der Technischen Universität Wien, Institut für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege. Zudem ist sie Vorsitzende des Normungskomitees 255 „Konservierung von beweglichem und unbeweglichem Kulturgut“ bei Austrian Standards.

Ihre Arbeitsschwerpunkte umfassen die Planung, Konzeption und Durchführung von Tagungen, Workshops und Weiterbildungsseminaren in der Baudenkmalpflege, die Betreuung von Restaurierungsprojekten, Fachberatung, Ausstellungskonzeption, Publikationstätigkeit sowie Forschung zu Themen der Baudenkmalpflege, Konservierung, Restaurierung und traditionellen Handwerkstechniken.

Hanna Liebich ist seit 2022 Leiterin der Abteilung für Architektur im Bundesdenkmalamt, wo sie zuvor ab 2007 als Fachreferentin und ab 2012 als stellvertretende Leiterin tätig war. Zuvor arbeitete sie von 2004 bis 2007 als Forschungsassistentin und Lehrbeauftragte am Institut für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege der TU Wien im Fachgebiet Baugeschichte und Bauforschung. Berufliche Erfahrung sammelte sie zudem am Landesdenkmalamt Brandenburg, insbesondere in der Feuchtholzkonservierung. Zwischen 1999 und 2004 war sie freiberuflich im Bereich Historische Bauforschung tätig. Ihr Architekturstudium absolvierte sie an der TU Berlin sowie am IUAV in Venedig und war währenddessen als Tutorin am Institut für Baugeschichte, Architekturtheorie und Denkmalpflege tätig. Ihren beruflichen Weg begann Liebich mit einer Lehre als Elektronikfacharbeiterin mit Abitur am VEB Narva – Glühlampenwerk Berlin.

Chris Müller

Lebenslauf

Asbestentsorger, Gastronom, Maschinenführer, Rock-Musiker, Künstler, Fabriksdirektor, Unternehmer, Immobilienentwickler, CEO, Mag. Art. und Chief Visionary Officer der DELTA Gruppe – Chris Müllers Biografie ist so mannigfaltig, wie die Gesteinsschichten des Hausrucker Braunkohlereviers. Dort aufgewachsen, prägten ihn Rohstoff-Minen, raues Klima und die immerwährende Kumpelschaft der Bergleute.

Als Gründungsdirektor hat Chris Müller die Tabakfabrik Linz von einem Brownfield zu einem blühenden Colouredfield in der Gewinnzone gewandelt. Nach Privatisierung und Abschottung, ist das Quartier heute ein stark frequentierter, offener und international beachteter Ort der Innovation im Eigentum der Stadt Linz, den das Forbes Magazin mit dem Hashtag #glüht versah.

Heute berät der NESTROY Preisträger Politik und Wirtschaft mit besonderem Fokus auf Innovationsökologien. Er begleitet unter anderem das Otto Wagner Areal in Wien oder die philanthropische Porticus Stiftung. Er betreibt außerdem das Lifestyle-Label „Urban Miner“, ist Autor des Buches „Achtet auf die Möwen“ und gilt als ein Vorreiter des Digitalen Humanismus.

Sabrina Popp

Lebenslauf

Sabrina Popp ist seit Anfang 2023 Regionalmanagerin für Raum- und Regionsentwicklung und leitet die Geschäftsstelle Steinbach an der Steyr des Regionalmanagements Oberösterreich – mit Sitz im historischen Pfarrhof von Steinbach an der Steyr.

Ihre Arbeitsschwerpunkte umfassen die Aktivierung von Leerstand, die Stärkung von Orts- und Stadtkernen, die Beratung von Gemeinden in Fragen der Gemeindeentwicklung sowie die klimaresiliente Gestaltung von Stadtregionen und öffentlichen Räumen. In regionalen Kulissen begleitet sie Gemeinden dabei, strategische Konzepte zu erarbeiten und daraus Projekte zu entwickeln, die die regionale Entwicklung nachhaltig stärken.

Sie hat das Diplomstudium Raumplanung und Raumordnung an der TU Wien abgeschlossen und ihre fachliche Expertise in einem berufsbegleitenden Fernstudium „Geographische Informationssysteme“ am Fachbereich Geoinformatik an der Universität Salzburg vertieft.

Beruflich bringt sie umfassende Erfahrung aus der kommunalen und planerischen Praxis mit: unter anderem aus einem Architekturbüro, in dem sie für Fragestellungen rund um die örtliche Raumplanung zuständig war sowie aus ihrer achtjährigen Tätigkeit als Amtsleiterin einer Gemeinde.

Auch privat engagiert sie sich für lebendige Ortskerne: In Windischgarsten revitalisierte sie als Mitglied des Vereins Schärhaus ein leerstehendes Gebäude – das historische Schärhaus – und entwickelt es zu einem multifunktionalen Ort weiter, mit Coworking-Angebot, Appartement-Nutzung und Raum für neue Ideen.

Reinhard Wimmer

Lebenslauf

Reinhard Wimmer, geboren in Oberösterreich, studierte Theologie an der Katholischen Privat-Universität Linz und verfügt über rund zwanzig Jahre Erfahrung in der Pfarrpastoral sowie als Referent für Seelsorgeteams.

Seit 2022 leitet Reinhard Wimmer den Fachbereich Ehrenamt und Pfarrgemeinde der Diözese Linz, wo er sich mit der Weiterentwicklung und Zukunftsfähigkeit von Pfarrgemeinden beschäftigt. Darüber hinaus ist er Leiter der diözesanen Arbeitsgruppe zur Entwicklung pfarrlicher Gebäudestrategieprozesse, die sich mit der nachhaltigen Nutzung und Weiterentwicklung des Immobilienbestandes der Pfarrgemeinden befasst.

Alina Kolar

Lebenslauf

Alina Kolar, Kampagnenmanagerin bei HouseEurope!, ist Kommunikationswissenschaftlerin, Kreativstrategin und Kuratorin und arbeitet an der Schnittstelle von visueller Kultur, politischer Semiotik und sozialer Kommunikation.

Seit 2023 forscht und lehrt sie bei station.plus an der ETH Zürich und war von 2017 bis 2022 Mitbegründerin und Chefredakteurin der globalen Strassenzeitung "Arts of the Working Class".

Michael Hager

Lebenslauf

Michael Hager, 1980 in Wels geboren, ist ein oberösterreichischer Architekt mit ausgewiesener Expertise im Umgang mit historischer Bausubstanz, insbesondere im ländlichen Raum. Nach dem Architekturstudium an der TU Graz gründete er 2011 gemeinsam mit Anna Moser das Büro Moser und Hager Architekten, dessen Schwerpunkt auf dem behutsamen Um- und Weiterbauen wertvoller Substanz liegt. Die Arbeiten des Büros wurden mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem ICOMOS Best Practice Award.

Hagers Ansatz folgt dem Prinzip, Baugeschichte weiter- statt umzuschreiben. Grundlage seiner Arbeit ist ein erkenntnisorientierter Umgang mit Ort, Landschaft und Bewohner:innen. Ziel ist es, historische Schichten freizulegen und durch präzise, zeitgemäße Interventionen weiterzuführen, um vertraute Orte in ihrer Beständigkeit zu stärken.

Seit 2023 ist Michael Hager Dombaumeister am Linzer Mariendom und Mitglied der Europäischen Vereinigung der Dombaumeister, Münstermeister und Hüttenmeister. Zudem gehört er dem Vorstand der Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege sowie dem Landeskulturbeirat Oberösterreich (Bereich Architektur) an. Er lebt und arbeitet in einem historischen Gebäude im Kremstal.

Johannes Brandl

Lebenslauf

Johannes Brandl studierte Theologie und Sozialwirtschaft und ist seit vielen Jahren in den Bereichen Regionalentwicklung, Bürger:innenbeteiligung und soziale Innovation tätig.

Von 2000 bis 2010 war er inhaltlicher Leiter der SPES Zukunftsakademie, seit 2010 ist er Geschäftsführer der SPES GmbH. Im Jahr 2019 gründete er die ProNahGeno e.Gen, eine Bürger:innen-Genossenschaft zur Förderung regionaler Nahversorgung und multifunktionaler Dorfzentren.

Seine inhaltlichen Schwerpunkte liegen in der Konzeption und Umsetzung von Bürger:innenbeteiligungsprozessen, Leerstandsnutzungsstrategien und gemeinschaftlichen Finanzierungsmodellen. Zu den realisierten Projekten zählen unter anderem Multifunktionszentren, Treffpunkte und Nahversorger wie das Stefansplatzerl in St. Stefan-Afiesl, der Steilstufenwirt in St. Oswald bei Haslach, das Lenz in Gaflenz oder Initiativen in Schenkenfelden. Darüber hinaus initiierte er gemeinschaftlich finanzierte Wohn- und Sozialprojekte wie Wohnen mit Service in Kleinzell, das Haus der Achtsamkeit in Grünau und Junges Wohnen Schörfling.

Robert Kornhuber

Lebenslauf

Robert Kornhuber, geboren in Oberösterreich, absolvierte sein Studium des Bauingenieurwesens an der Technischen Universität Wien, das er 1998 erfolgreich abschloss. Anschließend war er rund zehn Jahre in der Bauausführung tätig, mit Erfahrung sowohl in Neubauprojekten als auch in der Sanierung. Seit 2009 ist Robert Kornhuber Amtssachverständiger beim Land Oberösterreich, Bezirksbauamt Wels, und leitet seit 2019 die Dienststelle. Seine Arbeit verbindet fundierte ingenieurtechnische Expertise mit praktischer Erfahrung in der Bauleitung, insbesondere im Bereich Bauaufsicht und Sanierungsprojekte.

Gerhild Eva Schremmer

Lebenslauf

Gerhild Eva Schremmer, geboren 1975 ist Architektin und Expertin für Bauen im Bestand, Revitalisierung und kirchliche Baukulturprozesse. Sie schloss 2002 das Architekturstudium an der TU Wien ab und absolvierte 2000–2001 ein Auslandsstudium an der RMIT University in Melbourne.

Von 2003 bis 2011 war sie als Architektin in der Schremmer-Jell ZT GmbH tätig und arbeitete dort in einem generationenübergreifenden Team in allen Leistungsphasen. Seit 2011 führt sie das Büro gemeinsam mit DIin Ute Schremmer, mit Schwerpunkten auf Revitalisierung, Projektentwicklung, komplexen Planungsaufgaben sowie bauhistorischen Studien und Wettbewerben.

Seit 2022 leitet Schremmer das Team „Projektentwicklung und Baukultur“ der Diözese Linz (FB Immobilien, Recht und Bau). Dort verantwortet sie kirchliche Entwicklungs- und Baukulturprozesse, die Projektentwicklung sowie die Koordination interdisziplinärer Planungs- und Stakeholderprozesse. Sie ist Mitglied verschiedener diözesaner Baugremien.

Seit 2025 wirkt sie in der Planungsvisite der Stadt Linz mit und bringt ihre Expertise in bewertende und beratende stadtplanerische Verfahren ein. Zusätzlich ist sie regelmäßig als Jurorin bei Architekturwettbewerben sowie als Vortragende zu Architektur- und Baukulturthemen tätig.

Nikolaus Stadler

Lebenslauf

Nikolaus Stadler ist Geschäftsführer der GWG - Gemeinnützige Wohnungs­gesellschaft
der Stadt Linz GmbH und verfügt über langjährige Erfahrung im kommunalen Bau- und Immobilienwesen. Von 1995 bis 2003 war er im Gebäudemanagement der Stadt Linz tätig, wo er für eine funktionierende städtische Infrastruktur sowie als Projektmanager verantwortlich zeichnete. Für die GWG setzt Stadler neben der Realisierung von Neubauprojekten einen besonderen Schwerpunkt auf die umfassende Sanierung und Weiterentwicklung des bestehenden Wohnungsbestands.

Thomas Pucher

Lebenslauf

Thomas Pucher, geboren in Graz, ist ein international tätiger Architekt und Gründer des Atelier Thomas Pucher mit Standorten in Wien und Graz. Mit rund 65 Mitarbeiter:innen zählt das Büro zu den führenden Architekturbüros Österreichs und prägt mit seinen innovativen Projekten die nationale und internationale Architekturlandschaft.

Puchers Arbeit zeichnet sich durch funktionale Klarheit, gestalterische Präzision und einen verantwortungsvollen Umgang mit Bestand und Umwelt aus. Zu den jüngsten Wettbewerbserfolgen zählen das Hallenbad Klagenfurt, der Gesundheitscampus FH Kärnten, die Neue Klinik Hietzing sowie der Campus der Diözese Linz – alle derzeit in Planung.

Abstract

Besichtigung der Pädagogischen Hochschule mit Projektvorstellung

Der in Planung befindliche Campus 7 für Bildung, Wissenschaft und Soziales der Diözese Linz zeigt, wie wesentlich ein respektvoller und sensibler Umgang mit bestehender Architektur und Landschaft ist. Statt das Alte zu verdrängen, wird es weitergedacht und in die Zukunft transformiert. Architektur soll die Auseinandersetzung mit Zeit nicht scheuen – sie lebt davon, Geschichte und Kontext eines Ortes aufzunehmen und fortzuführen.

Im Dialog mit dem Bestand von Franz Riepl und Othmar Sackmauer (erbaut 1970–1975) treten Holz und Licht als neue Materialien hinzu. Sie bilden keine Gegensätze, sondern entwickeln das Vorhandene weiter – mit Leichtigkeit, Offenheit und einem Gefühl spiritueller Weite.

So entsteht ein Ort, der Vergangenheit und Zukunft verbindet: eine Architektur, die bewahrt und erneuert zugleich, die zwischen Alt und Anders vermittelt – und damit den Weg in eine lebendige, nachhaltige Zukunft weist.

 

Informationen

Datum:
-
Anmeldeschluss:
10. November 2025
Ort:
4020 Linz, Salesianumweg 3
Art:
Fachgespräch
Veranstalter:
Bundesdenkmalamt

Zuletzt aktualisiert: 2. Dezember 2025