Zusätzlich zur Gesamtschau wurden in den letzten Jahren Fokusthemen definiert, die aufgrund ihrer Aktualität eine besondere Beobachtung notwendig machen. Dazu zählte von Beginn an die Steigerung der Energieeffizienz durch Maßnahmen an der Gebäudehülle oder Gebäudetechnik. Obwohl dieses Thema schon lange sehr relevant für die Baudenkmalpflege war, hat es sich in den letzten zwei Jahren noch einmal deutlich intensiviert und die Anzahl der entsprechenden Maßnahmen verdoppelt. Die Fälle der Installation von Photovoltaikanlagen haben sich seitdem sogar verdreifacht. Zusätzlich erweitert sich der Handlungsbedarf zur Reduktion des Energieverbrauchs beständig. Zu den Forderungen nach Dämmung und Wärmeschutz tritt nun vermehrt auch das Erfordernis nach Kühlung und Hitzeschutz. 2023 stehen diese Maßnahmen insgesamt an erster Stelle der baulichen Veränderungen.
Mit dem Ziel der gleichberechtigten Teilhabe aller Menschen am Leben in der Gesellschaft wurde die Verbesserung der Barrierefreiheit auch am Baudenkmal eine verbindliche Vorgabe. Die entsprechenden Umsetzungen sind seit vielen Jahren zahlenmäßig konstant hoch und nehmen 2023 die zweite Position bei den Veränderungen ein. Insgesamt zeigen die Projekte eine Tendenz zu komplexeren Entwürfen und spiegeln die Entwicklung denkmalgerechter Planungen wieder. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die optimale Positionierung von jährlich fast einhundert Aufzügen in bzw. an den Baudenkmalen.
Im Sinne der Optimierung von Planungen bzw. Methoden am Baudenkmal erfolgte 2023 außerdem die Auswertung von Konzepten zur statischen Ertüchtigung und Verbesserung des Brandschutzes, zur Erweiterung und Nachverdichtung durch Dach- und Kellerausbauten sowie zur Sicherung der jüngsten Baudenkmale durch Betonrestaurierungen. Das Bundesdenkmalamt überprüft damit auch seine fachlichen Standards auf einen zeitgemäßen Stand.