Fachgespräch Fragmentierte Raumzustände

Restaurierung der romanischen Wandmalerei auf dem Friesacher Petersberg

Blick in die Rupertikapelle in Friesach mit mittelalterlicher Wandmalerei

Am 11. und 12. Juni 2025 trafen sich auf Initiative des Fachbereiches Wandmalerei und Architekturoberflächen der Abteilung für Konservierung und Restaurierung des Bundesdenkmalamtes auf dem Petersberg in Friesach Denkmalpfleger:innen, Fachrestaurator:innen für Wandmalerei und Architekturoberfläche sowie Interessierte und damit inhaltlich Befasste aus ganz Kärnten. Neben den notwendigen konservatorischen Sofortmaßnahmen am romanischen Wandmalerei-Bestand, die insbesondere für die Westwand von Bedeutung waren, widmete man sich vor allem der Langzeitperspektive des Erscheinungsbildes der unterschiedlich erhaltenen Freskenfragmente im Abgleich mit anderen bedeutenden mittelalterlichen Wandmalereien Österreichs. Der Wissensaustausch zu Fragen der Präsentation fragmentierter Raumzustände in historischen Bauten lief dabei in zwei Schritten ab:

Der erste Tag diente einer intensiven Betrachtung und Analyse des hochmittelalterlichen Wandmalerei-Bestandes der Rubertikapelle, welche in einem kleinen Kreis von Fachrestauratorinnen stattfand. Die Diskussion von Präsentationsmöglichkeiten basierte auf Musterflächen, die speziell zu diesem Anlass vom Bundesdenkmalamt durch Fachreferent Mag. Dipl.-Rest. Christoph Tinzl und mittels Beauftragung von Dipl.-Rest. Jörg Riedel angelegt worden waren.

Am folgenden Tag wurde die Fachdiskussion nach der Begrüßung des für dieses Projekt sehr engagierten Bürgermeisters von Friesach, Josef Kronlechner, und des Präsidenten des Bundesdenkmalamtes Dr. Christoph Bazil, in erweitertem Fachkreis fortgesetzt. Zehn Vortragende gaben einen Überblick über die Genese der Burg Petersberg und ihrer Bedeutung sowie zu anderen vergleichbaren Wandmalerei-Beständen in Österreich, um Diskussionsgrundlagen und Hilfestellungen zu geben.

Bevor nun jedoch eine endgültige Entscheidung über ein stimmiges Gesamtbild am Petersberg getroffen werden kann, bedarf es eines schrittweisen Vorgehens. Ziel war und ist nicht nur eine weitere Konservierung der Substanz, sondern die nachhaltige Präsentation in tradierbarer und denkmalgerechter Raumpräsentation. Hierzu hat auch die im Vorfeld umgesetzte Anbringung einer Schutzverblechung an der westlichen Außenwand eine wichtige Voraussetzung geschaffen, nun ist auf eine Umsetzung aller weiterer dazu notwendigen Maßnahmenschritte zu hoffen.

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