Neu erschienen: Best of Austria 2022_23

Publikation des Architekturzentrums Wien (Az W)

Cover — Foto: © Grafik: lenz + henrich gestalterinnen

Der 9. Band von Best of Austria ist gut 150 österreichischen Projekten und elf Planer:innen gewidmet, welche mit nationalen und internationalen Nominierungen, Anerkennungen und Preisen der Architekturbranche 2022 und 2023 ausgezeichnet wurden. Das vom Az W herausgegebene und mit der Unterstützung vom BMKÖS produzierte Buch zeigt deutlich die zunehmend intensivere Auseinandersetzung der Baukultur mit dem Thema „Bauen im Bestand“. So sind diesmal schon mehr als ein Drittel der Planungen in bestehenden Strukturen angesiedelt, die Vorgaben zu Erweiterung, Umgestaltung und Umnutzung bilden. Der bewusste Umgang mit grauer Energie sowie mit nachhaltiger Bewirtschaftung wird in unterschiedlichster Form präsentiert, sei es bei der Verwendung von Baustoffen oder bei der Optimierung der Energieeffizienz.

Unter diesen 56 Ausgezeichneten im Bestand befinden sich auch 16 denkmalgeschützte Objekte, deren zusätzliche planerische Herausforderung im Erhalt der Denkmaleigenschaften gelegen ist. Die auf acht Bundesländer verteilten Baudenkmale zeigen unterschiedlichste Gebäudetypologien aus verschiedenen Zeitepochen, deren Nutzung erneuert oder entsprechend heutigen Ansprüchen angepasst werden sollte. Die einzelnen Projekte reichen von der mit klima.aktiv GOLD ausgezeichneten und für den Mies van der Rohe Award 2023 nominierten Planung der Adaptierung und Neuorganisation des wichtigsten Österreichischen Verwaltungsbaus, des Parlamentsgebäudes in Wien, bis zu einer Anerkennung beim Kärntner Landesbaupreis 2022 für die sicherheitstechnische Ertüchtigung und Sanierung einer aus den 1930er Jahren stammenden ausgefeilten Sprungturmkonstruktion aus Stahlbeton am Millstätter See. Die Modernisierung und Ausweitung der Falkenhütte im Karwendelgebirge, eines Schutzhauses in exponierter Lage auf über 1800 m Seehöhe, zählt ebenso zu den Auszeichnungen im Denkmalschutz, wie die besondere Wertschätzung für die umsichtige Revitalisierung eines ganzen Denkmalensembles, welches von der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs mit dem Bauherr:innenpreis 2023 als vorbildliche Entwicklung zur „Wiederbelebung der Altstadt Hohenems“ belohnt wurde.

Alle Projekte zeigen eindrucksvoll, dass durch den Prozess des Reflektierens und Positionierens alter und neuer Funktionen auch im geschützten Erbe eine innovative Zukunft initiiert werden kann. Die verliehenen Auszeichnungen stehen für den Erfolg von Engagement, Bewusstseinsbildung und Qualitätsanspruch im Denkmalschutz.