Die vergessene Perle österreichischer Badekultur
Der „Tauchergarten“ im Stadtbad von Steyr
Öffentliche Freibäder abseits von Flüssen und Seen, also mit Schwimmbecken ausgestattete Badeanstalten für die Allgemeinheit, gelten bis tief ins 19. Jahrhundert als Seltenheit. In der alten Eisenstadt Steyr hatten Freibäder jedoch schon länger Tradition. Bereits 1863 war durch den Waffenfabrikanten Josef Werndl dort das älteste Arbeiterschwimmbad Europas gebaut worden.
Zwischen 1956 und 1959 erfolgte durch den Wiener Architekt Friedrich Florian Grünberger die Errichtung eines Freibades. Als Teil dieser wohl modernsten Freibadanlage Österreichs wurde mit dem Tauchergarten ein Ort entworfen, dessen Gestaltung an eine Unterwasserwelt erinnert. Die funktionalistische und mit einem künstlerischen Anspruch kreierte Betonplastik des Tauchbeckens ist einzigartig und bot Sportbegeisterten seit jeher ein forderndes Taucherlebnis. Die beckenhohen Sichtfenster, durch die man die Sportlerinnen und Sportler beobachten konnte, zogen noch bis vor kurzem stets viele Schaulustige an.
Da der Tauchergarten in die Jahre gekommen ist, wurde nun von der Stadt Steyr die dringende Sanierung in Angriff genommen. Bereits 2020 erfolgte eine restauratorischen Zustandsuntersuchung des Beckens. Nun wurde gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt ein engagiertes Team mit der Erarbeitung eines Restaurierungskonzepts beauftragt.
Weitere Informationen über die Revitalisierung des Tauchergartens im Stadtbad von Steyr finden sich in Wiederherzustellen 119