Eine gemalte Ouvertüre
Der Mozartvorhang aus dem Salzburger Landestheater
Der monumentale Bühnenvorhang war einst das Herzstück des künstlerischen Konzepts im Übergang vom Zuschauer- zum Bühnenraum im Salzburger Landestheater. Er stammt, wie das Deckengemälde, von Alexander Demetrius Goltz. Die bemalte Leinwand spannte sich von fast zehn auf sechs Meter über die Bühnenöffnung. Im Zentrum ist eine fantasievolle Szene mit Mozart, flankiert von allegorischen Gestalten, musizierenden Engeln und einem Ausblick in eine romantische Salzburger Landschaft im Abendrot zu sehen.
Aufgrund erheblicher Schäden wurde der Mozartvorhang bereits vor Jahrzehnten abgenommen und in einem Depot eingelagert, wo er im Laufe der Jahre zunehmend in Vergessenheit geriet. Heute zeigt sich das Werk in stark geschädigtem Zustand: Der Bildträger weist zahlreiche Risse und Löcher auf. Einige der Risse wurden vernäht oder hinterklebt, doch auch diese Reparaturen sind mittlerweile deutlich sichtbar und wirken störend auf das Gesamtbild. Durch das Rollen des Vorhanges bildeten sich Falten, an deren Kanten sich die Malschicht ablöst. Zudem kam die wasserlösliche Farbschicht an einigen Stellen während der Lagerung mit Feuchtigkeit in Kontakt, was sich heute in Form von Wasserflecken zeigt.
Die Konservierung und Restaurierung des großformatigen Werks stellt nicht zuletzt logistisch aufgrund der Größe der Leinwand eine besondere Herausforderung dar. Im Rahmen eines Forschungsprojekts der Abteilung für Konservierung und Restaurierung des Bundesdenkmalamtes sollen sowohl die ursprüngliche Herstellungstechnik, als auch die frühere Montagesituation ermittelt werden. Darauf aufbauend wird ein geeignetes Maßnahmenkonzept zur Behandlung der auf insgesamt 58 m² verteilten Schadensbilder entwickelt.
Weitere Informationen über die Restaurierung des Salzburger Mozartvorhangs finden sich in Wiederhergestellt 126