Sammlungen historischer Baustoffe in der Kartause Mauerbach
Die Kartause Mauerbach verwaltet eine einzigartige Sammlung historischer Bauteile und Sammlungen. Diese dienen sowohl der Dokumentation vergangener Handwerkstechniken als auch zukünftigen Restaurierungen und der Grundlagen-Forschung. Der Bestand wird laufend erweitert, dokumentiert und in Form von Auswahlkatalogen publiziert. Die Stücke selbst stehen als Teil der zahlreichen Schwerpunktaustellungen oder für Diplom- und Abschlussarbeiten zur Verfügung.
Die Materialsammlung in der Kartause Mauerbach umfasst unter anderem eine umfangreiche Fenster- und Türensammlung, eine Sammlung von Holzböden und Parketttafeln, Bodenplatten und Ornamentfliesen, die Ziegelsammlung und die Gesteinssammlung im Lapidarium. Dazu zählt auch die spektakuläre Sammlung von Bau- und Dekorsteinen der Wiener Weltausstellung 1873 mit über 500 Würfeln unterschiedlicher Gesteine. Damals wurden alle Steinbrüche der Monarchie aufgefordert, einen Steinwürfel mit einer Kantenlänge von 6 Zoll (etwa 15,8 cm) mit unterschiedlich bearbeiteten Flächen für die Weltausstellung herzustellen.
Durch die umfangreichen Bestände wird das historische Bauwesen dokumentiert und sie sind auch ein wichtiger Bestandteil für die praktische Wissensvermittlung in der Denkmalpflege. Die verschiedenen Exponate liefern Informationen zu den traditionellen Konstruktionstechniken und zu Ausführungstechniken, wie etwa Beschichtungen auf unterschiedlichen Oberflächen, Ölanstrich auf Holzfenstern, Verzinnungen auf Beschlägen und dergleichen. Die Teilnehmer:innen der Spezialkurse arbeiten in den Sammlungsdepots mit den historischen Materialien und können in der Folge das erworbene Fachwissen unmittelbar in die Praxis umsetzen.