Girls' Day 2025 im Bundesdenkmalamt
Mädchen für zukunftsorientierte und technische Berufe im kulturellen Bereich zu begeistern, heißt Gleichstellung stärken.

Schülerinnen eines Wiener Bundesgymnasiums besuchten das Bundesdenkmalamt in der Wiener Hofburg. Bei einer Dachstuhlführung mit Hanna Antje Liebich, unterstützt von Johannes Thaler, wurde Wissenswertes zu Vermessung und Dokumentation vermittelt und die historischen Berufe Zimmermann und Steinmetz sowie Baumeister und Architekt näher vorgestellt. Die im Dachstuhl verborgene gotische Fassade der Hofburgkapelle war dabei ein besonderes Highlight - wir bedanken uns an dieser Stelle sehr herzlich bei der Burghauptmannschaft Österreich (BHÖ), die uns die Besichtigung ermöglicht hat.
In der Abteilung für Digitalisierung und Wissensmanagement wurden die verschiedenen Möglichkeiten der Dokumentation gezeigt. Florian Leitner und Madlen Helml erklärten wie Digitalisierung und Archivierung im 21. Jahrhundert erfolgen. Philipp Unterthurner demonstrierte am hochauflösenden Flachbild-Scanner, wie historische Pläne und Fotografien für wissenschaftliche Zwecke digitalisiert werden. Martina Oberer erklärte die Analogiefotografie und die Entwicklung von Kleinbildfilmen in der Dunkelkammer. Am Tischdiaprojektor zeigte Andrea Hulfeld den Mädchen Fotoaufnahmen aus den 1950er Jahren auf Kleinbilddias. Im Fotoarchiv konnten die Schülerinnen anschließend historische Originalaufnahmen ihrer unter Denkmalschutz stehenden Schule in der Klostergasse in Wien-Währing suchen.
Auch die Abteilung für Konservierung und Restaurierung hatte ein spannendes Programm für den Girls‘ Day im Bundesdienst zu bieten. Es gab mehrere Stationen in den Restaurierateliers, wo anhand praktischer Übungen die verschiedenen Berufsmöglichkeiten in der Denkmalpflege vermittelt wurden. Der Leiter der Abteilung Johann Nimmrichter begrüßte Schülerinnen eines Bundesgymnasiums aus Wien-Penzing und gab einen kurzen Überblick zur Ausbildungsmöglichkeit für Berufsfelder in der Denkmalpflege sowie die verschiedenen Fachgebiete in der Restaurierung. Ziel dabei war, die Schülerinnen für zukunftsorientierte und technische Berufe im Kulturbereich zu begeistern.
Christoph Tinzl erklärte anhand einer Glasmalerei diese wertvolle Kunstgattung und die Herausforderung bei der Restaurierung. Im Gemäldeatelier berichtete Jessica Roßmann über die verschiedenen Schritte der Restaurierung sowie den Aufbau von Gemälden, danach konnten die Mädchen durch Arbeitsblätter die Restaurtiertechnik der Retusche versuchen. Im Archäologie-Atelier thematisierte Murat Yasar die Restaurierung von archäologischen Fundstücken, die Schülerinnen konnten dann selbst die Freilegung von Funden sowie deren Dokumentation und Restaurierung erproben. In der Steinhalle konnten die Mädchen unter fachlicher Anleitung von Andrea Hackel mit Hammer und Meißel selbst die Bearbeitung von Stein ausprobieren und sich über das Berufsfeld des Steinmetzes, des Steinrestaurators und des Steinbildhauers informieren.
Alle haben den Projekttag im Bundesdenkmalamt spannend und interessant gefunden; die Mädchen - und auch die Buben der jeweiligen Klassen - waren mit voller Begeisterung dabei!