Corpus Vitrearum – mittelalterliche und neuzeitliche Glasmalerei Österreichs

Figurenpaar
Laxenburg (Niederösterreich), Kaiserpaar Franz I. und Maria Theresia, Gottlob Samuel Mohn, 1822-1824

Ein Kooperationsprojekt des Bundesdenkmalamtes mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Das Corpus Vitrearum ist ein wissenschaftliches Unternehmen zur Erforschung und Publikation der weitgehend unbekannten und in der Literatur wenig berücksichtigten mittelalterlichen und neuzeitlichen Glasmalerei. Österreich zählte 1952 zu den Gründungsmitgliedern dieses ersten auf internationaler Basis organisierten Forschungsunternehmens der Kunstgeschichte, das sich heute aus zwölf europäischen Ländern sowie den USA und Kanada zusammensetzt.

Die Forschungsergebnisse erscheinen in der nach einheitlichen Richtlinien gestalteten, mittlerweile über 130 Bände umfassenden Publikationsreihe des Corpus Vitrearum unter Mitwirkung des internationalen KunsthistorikerInnen-Komitees unter dem Patronat des Union Académique Internationale.

Die Publikationen der österreichischen Buchreihe werden gemeinsam vom Bundesdenkmalamt und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben. In Österreich sind über 3.500 Glasgemälde vom 12. bis in das frühe 16. Jahrhundert von der Ausstattung romanischer und gotischer Sakral- und Profanbauten als kostbare Reste monumentaler Bildkunst erhalten geblieben. Darüber hinaus wird der umfassende, bislang wissenschaftlich kaum erforschte Bestand an Glasmalereien des 19. und 20. Jahrhunderts erfasst. Die Bestandsaufnahme und Dokumentation erfolgt seit jeher im Zusammenhang mit den vom Bundesdenkmalamt durchgeführten Restaurierungsmaßnahmen.

Das Projekt „Corpus Vitrearum – Medieval and modern stained glass in Austria“ hatte erstmals das Ziel, die seit vielen Jahren verankerte Bearbeitung der mittelalterlichen Glasmalereien Österreichs um die Dokumentation der Glasgemälde nach 1800 zu erweitern. Diese innovative Forschungsinitiative reagiert damit auf aktuelle Entwicklungen innerhalb des Internationalen Corpus Vitrearum. Die Ergebnisse sollen zukünftig über unterschiedliche Print- und Online-Medien veröffentlicht werden.

Folgende Corpus-Bände sind im Böhlau Verlag Wien erschienen: 

  • Eva Frodl-Kraft, Die mittelalterlichen Glasgemälde in Wien, CVMA Band I, Graz-Wien-Köln 1962 Eva Frodl-Kraft, Die mittelalterlichen Glasgemälde in Niederösterreich, CVMA Band II, Teil 1 (Albrechtsberg bis Klosterneuburg), Wien-Köln-Graz 1972
  • Ernst Bacher, Die mittelalterlichen Glasgemälde in der Steiermark, CVMA Band III, Teil 2 (Graz und Straßengel), Wien-Köln-Graz 1972
  • Ernst Bacher / Günther Buchinger / Elisabeth Oberhaidacher-Herzig / Christina Wolf, Die mittelalterlichen Glasgemälde in Salzburg, Tirol und Vorarlberg, CVMA Band IV, Wien-Köln-Weimar 2007
  • Günther Buchinger / Elisabeth Oberhaidacher-Herzig / Christina Wais-Wolf, Die mittelalterlichen Glasgemälde in Niederösterreich, Teil 2 (Krenstetten bis Zwettl), CVMA Band V,1, Wien-Köln-Weimar 2015
  • Günther Buchinger / Elisabeth Oberhaidacher-Herzig / Christina Wais-Wolf, Die mittelalterlichen Glasgemälde in Niederösterreich, Teil 3 (Sammlungsbestände), CVMA Band V,2, Wien-Köln-Weimar 2017
  • CVMA Colloquium 2012 – Tagungsband Dynastische Repräsentation in der Glasmalerei. Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege LXVI, 2012, Heft 3 / 4

Mitglieder des Österreichischen Nationalkomitees des Corpus Vitrearum

HRin Dr.in Elisabeth Oberhaidacher-Herzig
Dr. Günther Buchinger guenther.buchinger@oeaw.ac.at
Dr.in Christina Wais-Wolf, MAS christina.wais@oeaw.ac.at
Dr. Reinhard Rampold reinhard.rampold@bda.gv.at
Dr.in Eva Jandl-Jörg eva.jandl-joerg@salzburgmuseum.at